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Streetsfilm-reihe

Margot reist!

Mit Margot Flügel-Anhalt in die weite Welt: Die Rentnerin, Jahrgang 1953, lässt uns teilhaben an ihrer ungebrochenen Lebensfreude und ihren außergewöhnlichen Reiseabenteuern, die sie schon mit dem Mini-Motorrad übers Pamir-Gebirge oder mit dem Auto und bewaffneter Eskorte durch Pakistan und bis nach Laos oder zum Nanga Parbat führten...

Filme

Hoch. Hinaus.
2023
|
90
Minuten

Hoch. Hinaus.

Mit dem alten Lada Niva bis zur höchstgelegenen Straße der Welt, dem Karakorum-Highway, und zurück. Mit fast 70 Jahren bricht Margot Flügel-Anhalt zu ihrem Sehnsuchtsziel auf, dem legendären Himalaya-Bergriesen Nanga Parbat.

Ein Reisehelden-Film von Johannes Meier und Paul Hartmann / streetsfilm

Filmreihen: Margot reist! | Reisehelden

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Einfach abgefahren
2020
|
4*25 / 90
Minuten

Einfach abgefahren

Mit 65 Jahren reist Margot Flügel-Anhalt allein mit ihrem alten Benz 18.000 Kilometer durch 15 Länder. Von Deutschland bis nach Laos.

Ein Reisehelden-Film von Johannes Meier und Paul Hartmann / streetsfilm

Filmreihen: Margot reist! | Reisehelden

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Über Grenzen
2019
|
4*25 / 90
Minuten

Über Grenzen

Mit 64 Jahren setzt sich Margot zum ersten Mal auf ein Motorrad - und fährt einfach los: Vom ihrem kleinen Dorf in Nordhessen aus 117 Tage und 18.046 km lang mit der 125er Reiseenduro durch Zentralasien.

Ein Reisehelden-Film von Johannes Meier und Paul Hartmann / streetsfilm

Filmreihen: Margot reist! | Reisehelden

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Warum bloß vergessen wir so leicht, dass das Leben einmalig ist und voll des Zaubers?

Margot Flügel-Anhalt

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Margot fuhr nach ihrer Pensionierung als Sozial- und Theaterpädagogin mit 64 Jahren auf einer kleinen Reise-Enduro von Nordhessen bis nach Zentralasien. Die Filmdoku zu ihrem Reiseabenteuer ÜBER GRENZEN erreicht Platz 7 der Kino-Arthouse-Charts und wurde ein Quotenhit im TV und in der ARD-Mediathek. Ihr erstes Buch ÜBER RENZEN (DuMont-Reiseverlag) erreichte die TOP 10 der SPIEGEL-Bestsellerliste.

Mit EINFACH ABGEFAHREN kam 2021 das nächste Reiseabenteuer mit Deutschlands mutigster Oma ins Kino und ins TV: Margot Flügel-Anhalt hält es nach ihrem Motorradtrip um die halbe Welt nicht lange in Deutschland. Mit 65 Jahren, einem 24 Jahre alten Benz und ohne Reisepass macht sie sich auf, um 15 Länder über 18.000 Kilometern bis nach Südostasien zu bereisen. Die rüstige Rentnerin erlebt in EINFACH ABGEFAHREN nicht nur berührende Begegnungen mit Fremden und atemberaubenden Landschaften, sondern auch bedrohliche Momente in Kriegs- und Krisengebieten. Man stürzt sich ohne Zögern mit in dieses einmalige Abenteuer einer beeindruckenden Frau, die die Freiheit in der Welt sucht und findet. - Das Bestseller-Buch EINFACH ABGEFAHREN ist im Ullstein-Verlag erschienen.

Aus dem kleinen Heimatdorf 22.000 Kilometer mit dem alten Lada Niva bis zur höchstgelegenen Straße der Welt, dem Karakorum-Highway, und zurück. Mit fast 70 Jahren bricht Margot in HOCH. HINAUS. zu ihrem Sehnsuchtsziel auf, dem legendären Himalaya-Bergriesen Nanga Parbat. Auf ihrem Weg wird sie Zeugin der verheerenden Flutkatastrophe in Pakistan, erlebt Unterdrückung und Freiheit, Gewalt und Schönheit der Natur. Es sind besonders die Gegensätze, die ihre Reise am Ende so einzigartig machen. - Das Bestseller-Buch HOCH. HINAUS. ist in der Reihe Polyglott erschienen.

Die Menschen der Filmreihe

Margot Flügel-Anhalt

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Margot Flügel-Anhalt ist fest davon überzeugt, das "Reisegen" in sich zu haben. Schon als Kind und Jugendliche wollte sie vor allem eines: unterwegs sein. Als Rentnerin nutzte sie die neugewonnene Freiheit, um diesen Traum umzusetzen: Mit 64 setzte sie sich zum ersten Mal in Ihrem Leben aufs Motorrad und fuhr los Richtung Hindukusch – voller Abenteuerlust und Ideen. Und das ohne Motorradführerschein. Damit nicht genug: Ihre nächste Weltreise unternahm sie in ihrem 24 Jahre alten Benz. Mit dem brach sie von ihrem 44-Seelendorf Thurnhosbach in Nordhessen zu ihrem Traumziel gen Laos auf – und kam nach über 18.000 Kilometern und vielen Umwegen tatsächlich am Mekong an.

In Tuttlingen an der Donau (Baden-Württemberg) wird Margot Flügel-Anhalt 1953 geboren. Sie hat elf (Halb-)Geschwister.

In Freiburg studiert Margot Flügel-Anhalt drei Semester Sozialarbeit/Sozialpädagogik. 1974 reist sie nach Marokko, bleibt in Casablanca „hängen“ und arbeitet dort u.a. als Deutsch-lehrerin im Goethe-Institut. 1976 zieht sie nach Deutschland zurück und schließt in Berlin ihr Studium als Diplom-Sozialpädagogin ab.

1989 qualifiziert sich Margot Flügel-Anhalt an der Hochschule der Künste in Berlin zur Theaterpädagogin. 1993 zieht sie mit ihrer Familie nach Hessen. Bis Anfang 2018 arbeitet sie im Eschweger Rathaus als Diplom-Sozialpädagogin zunächst in der Jugend- und Mädchenarbeit, dann u.a. in der Förderung ehrenamtlichen Engagements, in der Flüchtlingshilfe und als Frauenbeauftragte im Personalbereich. Ehrenamtlich inszeniert sie mit Kindern und Jugendlichen Stücke für das „Junge Theater“ Eschwege. Körperlich fit hält sich Margot Flügel-Anhalt mit der Kampfkunst WingTsun, geistig fit mit Russisch, das sie an der Volkshochschule lernt. Seit 2015 ist sie Ortsvorsteherin im Stadtteil Thurnhosbach von Sontra (Nordhessen).

Margot Flügel-Anhalt hat zwei Söhne und ein Enkelkind.

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»Hier, am Küchentisch in Thurnhosbach, klingt das unmöglich. So etwas kann man nicht machen! Das ist Hölle!

Ich sehe mich in Pakistan, die bewaffneten Eskorten auf den Motorrädern umkreisen mich. Ich denke an Indien. An die Frau unter der Stadtautobahn. Ich denke an die Piste in den Bergen im Nagaland in Nordostindien. Von hier aus, am Küchentisch in Thurnhosbach gesehen, der absolute Irrsinn! 

Aber wenn du dich langsam vorwärts bewegst, Tag für Tag, Kilometer um Kilometer, dann geht es. Die Angst hört auf. Du bist wachsam. Achtsam. Neugierig. Nimmst Anteil am Leben der Anderen. Siehst Furchtbares. Und Schönes. Erfährst die Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft der Menschen. Und nach und nach wird es eine der wertvollsten Erfahrungen deines Lebens.«

Interview zu Über Grenzen

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Frau Flügel-Anhalt, wie sind Sie auf die Idee gekommen, ohne Erfahrungen, allein mit dem Motorrad zu so einer großen Reise aufzubrechen?

Ach, das war ganz leicht. Nach einer früheren Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn war das erklärte Ziel, noch einmal gen Osten zu reisen – also eine sehr lange, sehr weite Strecke. Das zuerst dafür geplante Muli wollte ich aber nicht über stark befahrene Straßen zerren. Philip, mein Sohn, drängte mich dazu, Motorrad fahren zu lernen, damit er auf mich als Begleiterin zurück greifen kann - große Ehre! Und für die kleine 125er Reiseenduro habe ich mich kurzerhand entschieden, weil die Zeit, einen richtigen Motorradführerschein zu machen, vor meiner Abreise nicht gereicht hat. Und mit meinem „alten Lappen“ konnte ich auch ein kleines Motorrad fahren.

Wieso haben Sie diese spezielle Reiseroute gewählt?

Bei meinen Recherchen zur Tour gen Osten fiel mir der Pamir Highway ins Auge. Ich war von den Reisebeschreibungen schließlich so begeistert, dass ich die wundervolle Bergwelt Zentralasiens mit eigenen Augen sehen wollte.

Was waren die größten Herausforderungen für Sie auf der Reise?

Die schwierigen Pistenverhältnisse bei Regen, Schlamm und Schneematsch in der dünnen Luft auf mehr als 3800 Meter Höhe über den Kyzyl-Art-Pass von Kirgistan nach Tadschikistan – das waren die größten Herausforderungen für mich und meine gebeutelte kleine Honda mit Benzin-Luftgemisch im Vergaser. Die letzten angespannten Tage vor einer langen Reise sind eine echte Herausforderung für die Nerven. Aber noch heftiger wird es, wenn unterwegs plötzlich unerwartet der erste Gedanke an eine mögliche Rückkehr aufkeimt. Es gibt für mich nichts Schwierigeres, als aus der Freiheit der Ferne wieder ins normale Alltagsleben zurückzukehren zu müssen. 

Welche besonderen Eindrücke werden Ihnen ewig im Gedächtnis bleiben?

Der polnische Polizist – ein vorbeikommender Biker, der mir im Wakhan-Korridor nahe der afghanischen Grenze nach einem Sturz Erste Hilfe geleistet hat – wird mir mit seiner ruhigen Kompetenz wohl für immer im Gedächtnis bleiben. Und auch die vielen anderen Menschen, die mir Wasser, Unterkunft, Essen, technische Hilfe und Einblick in ihre besonderen Leben geschenkt haben. Ich bin ihnen für immer dankbar.

Jeden Augenblick prägen die unfassbaren Wunder der zentralasiatischen Bergwelt mein Bewusstsein: Imposante, erhabene Gebirgszüge auf der einen und auf der anderen Seite Wüsten, die ich durchquert habe: ein wildes, unwegsames, undurchdringliches Nichts. Das alles zu erleben – dafür bin ich aufgebrochen. 

Gab es auch Momente, die kritisch waren, in denen Sie es bereut haben losgefahren zu sein oder vielleicht ans Aufgeben gedacht haben? Und warum sind Sie trotzdem weitergefahren?

Nach meinem schmerzhaften Sturz, bei dem mir eine Eisenkante des Motorrads den Fußknöchel beinahe gespalten hat, war es unglaublich schwer, wieder auf das Motorrad zu steigen. Nur mit Hilfe des Mitgefühls und der mentalen Unterstützung meiner Biker-Mentoren konnte ich die Angst vor einem erneuten Sturz überwinden und wieder aufsteigen.

Der furchtbare Terroranschlag, bei dem im Süden Tadschikistans vier Menschen ihr Leben verloren und drei andere teilweise schwer verletzt worden sind, hat tiefe Ängste in uns Fernreisenden ausgelöst. Geholfen hat dann die Gemeinschaft, in der man über die Tat sprechen konnte, sich ausgetauscht und beraten hat. Die Welt aber gehört nicht den Kriegstreibern! Ich wollte erfahren, wie die Menschen dort im Osten leben und überleben. Daher war weiterfahren oder nicht weiterfahren nie die Frage. Ich hatte mich entschieden, aufzubrechen. Davon kann mich nicht viel abhalten.

Sie sind auch durch Länder wie z.B. Tadschikistan oder den Iran gereist, in denen schwierige politische und soziale Verhältnisse herrschen und Menschenrechte missachtet werden. Haben Sie davon etwas mitbekommen?

Die schwierigen sozialen Verhältnisse z.B. in Tadschikistan und insbesondere in der autonomen Region Gorno-Badachschan sind deutlich erkennbar: kein fließendes Wasser, nur stundenweise Strom über Generatoren, keine ärztliche Infrastruktur für Notfälle. Und Arbeitsplätze, Schulen, Krankenhäuser gibt es nur in den größeren Orten. Die Aga-Khan-Stiftung versucht zu helfen. Die politische Unterdrückung im Iran ist überall fühlbar und ständiger Begleiter. Wer sich nicht den schiitischen Regierungsparteien zuordnet, oder beispielsweise vom Islam zum Christentum konvertiert, ist so gut wie tot. Dieser Druck ist im Alltag nicht zu übersehen. 

Sie haben während Ihrer Reise selbst gefilmt und sind aber auch von einem Filmteam begleitet worden. Wie waren die Dreharbeiten für Sie?

Die Dreharbeiten waren schnell nebensächlich. Die Herausforderungen der Piste nahmen alle Konzentration in Anspruch. Die beiden Jungs vom Filmteam sind gute Freunde, das Arbeiten mit ihnen ist mir geläufig vom Theaterspielen. Wenn ich mich vom Fahren ablenken ließ, weil gefilmt wurde, konnte das schnell ins Auge gehen.

Den fertigen Film haben Sie dann selbst zum ersten Mal auf der Kinoleinwand gesehen, zusammen mit vielen anderen Zuschauern. Was war das für ein Erlebnis?

Das ähnelte der Zeit vor dem Aufbruch zur Reise: Die Gedanken vor der Filmpremiere waren schwierig, der Abend der Premiere war wundervoll. Da ich wusste, dass es einige sehr persönliche Szenen im Dokumentarfilm gibt, war es mir peinlich, mir vorzustellen, dass jeder nun mein Gesicht so groß und in Nahaufnahme zu sehen bekommen würde. Das Publikum reagierte aber auf den Film so überaus positiv, dass alle unangenehmen Erwartungen weggefegt wurden.

Bald sind Sie unterwegs auf Kino-Tour und präsentieren ÜBER GRENZEN in ganz Deutschland. Worauf freuen Sie sich am meisten?

Auf Fragen und Rückmeldungen des Kinopublikums. Es bringt mich immer wieder ein bisschen auf den Weg, wenn jemand etwas über meine Reise wissen möchte.

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