Einfach abgefahren
Mit 65 Jahren und einem alten Benz 18.000 Kilometer bis nach Laos.
Filmreihen: Margot reist! | Reisehelden
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Die außergewöhnliche Motorrad-Reise, zu der Margot Flügel-Anhalt im Film ÜBER GRENZEN als frisch gebackene Renterin aufgebrochen war, hat ihr Leben grundlegend verändert. Wieder daheim in Deutschland ist die Mitsechzigerin und ehrenamtliche Ortsvorsteherin eines 44-Einwohner-Örtchens unverhofft zum Talkshowpromi und Leinwandstar geworden: In TV-Studios plaudert sie mit Markus Lanz oder Barbara Schöneberger, bundesweit tourt sie durch 200 Kinos - und auf der Frankfurter Buchmesse präsentiert sie ihr erstes Buch, das sogleich die Top 10 der SPIEGEL-Bestseller-Liste erreicht.
Was macht dieser Rummel mit einer Frau, die doch eigentlich das Alleinsein und vor allem ihre Unabhängigkeit liebt? - Kein Wunder, dass Margot bald wieder das Reisefieber packt, sie einfach wieder EINFACH ABFAHREN möchte, raus aus ihrem kleinen Dorf und raus aus Deutschland in die weite Welt. Auf ihrem Küchentisch stapeln sich erneut Reiseführer und Landkarten. Und es duftet köstlich: Sohn Philipp und seine thailändische Freundin Bee sind zu Besuch und kochen asiatisch mit Margots neuem Lieblingsgewürz „Farben von Jaipur“. Dieser indische Duft hat Margots Fernweh und ihre Reiseneugier geweckt.
Wie vor (fast) jedem Haus in Deutschland steht auch auf Margots Hof ein Auto. Ihr alter Benz. 24 Jahre, über 300.000 Kilometer auf dem Tacho, der schon lange nicht mehr weiter zählt. Mit dem will sie jetzt einfach abfahren. Nicht wie sonst nur zum Rewe oder zum Bäcker in die Kleinstadt nebenan, nicht, um ihren großen Bruder Achim in der Nähe von Kassel zu besuchen und auch nicht über den Brenner zum Urlaub am Gardasee. Sie will wirklich abfahren. Ans andere Ende der Welt. 18.000 Kilometer gen Osten. Durch 15 Länder, u.a. durch den Iran, mit bewaffneter Eskorte durch Pakistan, quer durch Indien, Myanmar und Thailand - bis nach Laos.
Die Menschen im Film
Über Margot
Margot Flügel-Anhalt
Zur WebsiteMargot Flügel-Anhalt ist fest davon überzeugt, das "Reisegen" in sich zu haben. Schon als Kind und Jugendliche wollte sie vor allem eines: unterwegs sein. Als Rentnerin nutzte sie die neugewonnene Freiheit, um diesen Traum umzusetzen: Mit 64 setzte sie sich zum ersten Mal in Ihrem Leben aufs Motorrad und fuhr los Richtung Hindukusch – voller Abenteuerlust und Ideen. Und das ohne Motorradführerschein. Damit nicht genug: Ihre nächste Weltreise unternahm sie in ihrem 24 Jahre alten Benz. Mit dem brach sie von ihrem 44-Seelendorf Thurnhosbach in Nordhessen zu ihrem Traumziel gen Laos auf – und kam nach über 18.000 Kilometern und vielen Umwegen tatsächlich am Mekong an.
In Tuttlingen an der Donau (Baden-Württemberg) wird Margot Flügel-Anhalt 1953 geboren. Sie hat elf (Halb-)Geschwister.
In Freiburg studiert Margot Flügel-Anhalt drei Semester Sozialarbeit/Sozialpädagogik. 1974 reist sie nach Marokko, bleibt in Casablanca „hängen“ und arbeitet dort u.a. als Deutsch-lehrerin im Goethe-Institut. 1976 zieht sie nach Deutschland zurück und schließt in Berlin ihr Studium als Diplom-Sozialpädagogin ab.
1989 qualifiziert sich Margot Flügel-Anhalt an der Hochschule der Künste in Berlin zur Theaterpädagogin. 1993 zieht sie mit ihrer Familie nach Hessen. Bis Anfang 2018 arbeitet sie im Eschweger Rathaus als Diplom-Sozialpädagogin zunächst in der Jugend- und Mädchenarbeit, dann u.a. in der Förderung ehrenamtlichen Engagements, in der Flüchtlingshilfe und als Frauenbeauftragte im Personalbereich. Ehrenamtlich inszeniert sie mit Kindern und Jugendlichen Stücke für das „Junge Theater“ Eschwege. Körperlich fit hält sich Margot Flügel-Anhalt mit der Kampfkunst WingTsun, geistig fit mit Russisch, das sie an der Volkshochschule lernt. Seit 2015 ist sie Ortsvorsteherin im Stadtteil Thurnhosbach von Sontra (Nordhessen).
Margot Flügel-Anhalt hat zwei Söhne und ein Enkelkind.
Einfach abgefahren
Zur Website»Hier, am Küchentisch in Thurnhosbach, klingt das unmöglich. So etwas kann man nicht machen! Das ist Hölle!
Ich sehe mich in Pakistan, die bewaffneten Eskorten auf den Motorrädern umkreisen mich. Ich denke an Indien. An die Frau unter der Stadtautobahn. Ich denke an die Piste in den Bergen im Nagaland in Nordostindien. Von hier aus, am Küchentisch in Thurnhosbach gesehen, der absolute Irrsinn!
Aber wenn du dich langsam vorwärts bewegst, Tag für Tag, Kilometer um Kilometer, dann geht es. Die Angst hört auf. Du bist wachsam. Achtsam. Neugierig. Nimmst Anteil am Leben der Anderen. Siehst Furchtbares. Und Schönes. Erfährst die Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft der Menschen. Und nach und nach wird es eine der wertvollsten Erfahrungen deines Lebens.«